Trommelfellverschluss

Wiederaufbau des Trommelfells und der Gehörknöchelchenkette – Tympanoplastik

Der Aufbau des Trommelfells und die Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette führen in der Regel zu einer Behebung der Schalleitungsstörung; die Tympanoplastik zählt damit zu den hörverbessernden Operationen.

Bei der Tympanoplastik wird das Trommelfell wieder aufgebaut. Während des operativen Eingriffs wird die Gehörknöchelchenkette inspiziert und wenn hier eine Schädigung vorliegt im gleichen Eingriff rekonstruiert.

Belüftungsstörungen

Tympanoplastik Typ I (Myringoplastik)

Es handelt sich um einfachste Form des Trommelfellverschlusses. Dabei wird das Trommelfell mit körpereigenem Gewebe verschlossen. Der Eingriff erfolgt durch einen kleinen Schnitt am Gehörgangseingang oder hinter der Ohrmuschel. Das benötigte Gewebe, das zur Abdeckung des Trommelfelldefekts verwendet wird, stammt aus dem Schnittbereich und kann Muskelhaut (Temporalisfaszie), Knorpelhaut oder Knorpelgewebe sein.

Die Tympanoplastik Typ I kann sowohl unter örtlicher Betäubung als auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Der Eingriff dauert in der Regel etwa 30 bis 60 Minuten und ist nach der Operation wenig schmerzhaft. Um eine gute Heilung des Gewebes zu ermöglichen und das Transplantationsmaterial in das Trommelfell zu integrieren, wird der Gehörgang und das Trommelfell tamponiert. Dazu werden kleine Silikonfolien und Antibiotika-getränkte Schwämmchen in den Gehörgang eingebracht, die dort für einen Zeitraum von 1 bis 3 Wochen verbleiben müssen. Nach 3 Wochen können die Tamponaden entfernt und das Trommelfell beurteilt werden. Die Erfolgschance für einen Trommelfellverschluss liegt bei etwa 95 %. Falls die erste Operation nicht zu einem erfolgreichen Trommelfellverschluss führt, kann problemlos ein zweiter Eingriff durchgeführt werden.

Tympanoplastik Typ II und III

Im Gegensatz zur Tympanoplastik Typ I gibt es bei der Tympanoplastik Typ II und Typ III eine Schädigung der Gehörknöchelchenkette.

Bei der Tympanoplastik Typ II wird die Gehörknöchelchenkette im selben Eingriff rekonstruiert, sofern sie noch in ihrem dreiteiligen Aufbau aus Hammer, Amboss und Steigbügel erhalten ist. Wenn die Gehörknöchelchen stärker geschädigt sind, aber noch ausreichende Reste vorhanden sind, kann körpereigenes Knochengewebe verwendet werden, indem beispielsweise der lange Fortsatz des Amboss temporär entnommen, zurechtgeschliffen und wieder eingesetzt wird (Ambossrotation). Dadurch wird die Gehörknöchelchenkette etwas verkürzt und die Unterbrechung aufgehoben.

Wenn die Gehörknöchelchen nicht für eine Rekonstruktion verwendet werden können, kommen Prothesen zum Einsatz. Die heutzutage verwendeten Prothesen bestehen hauptsächlich aus Titan, da es leicht, steif und dünn konstruierbar ist, was eine optimale Schallübertragung und Anpassung an die Gegebenheiten im Mittelohr ermöglicht.

Es gibt Teilprothesen (partial ossicular replacement prostheses – PORP) und Komplettprothesen (total ossicular replacement prostheses – TORP), die sich in der Größe der Prothese unterscheiden und je nach Schädigung der Gehörknöchelchenkette eingesetzt werden.

Bei der Tympanoplastik Typ III werden die Gehörknöchelchen durch Prothesen oder körpereigenes Material ersetzt und der natürliche dreiteilige Aufbau verlassen.

Erfolgsraten

Chancen

Die Chancen auf eine Hörverbesserung sind besonders hoch, wenn der Schaden zu Beginn der Therapie gering ist. Ein Verschluss eines Trommelfelldefekts (Tympanoplastik Typ I) führt in fast allen Fällen zu einer nahezu vollständigen Beseitigung der Schallleitungsstörung. Bei Verwendung von Partialprothesen (PORP) ist ebenfalls in den meisten Fällen eine gute Verbesserung der Schallleitung möglich, so dass kein Resthörschaden zurückbleibt.

Totalprothesen (TORP) können ebenfalls zu einer vollständigen Beseitigung der Schallleitungsstörung führen, aber im Durchschnitt kommt es zu einer Schallleitungsverbesserung von 20 bis 30 dB, so dass eine Restschallleitungsstörung von 10 bis 20 dB verbleibt.

Eine Hörverbesserung bleibt in der Regel dauerhaft bestehen.

Moderne Hörprothesen sind heutzutage MRT-tauglich, was bedeutet, dass eine Kernspintomographie des Schädels problemlos durchgeführt werden kann. Metall-Detektoren an Flughäfen reagieren nicht auf diese Prothesen im Ohr.

Das kann ich für Sie tun

Ich berate Sie gerne, ob eine hörverbessernde Operation für Sie in Frage kommt.

Terminvereinbarung +49 441 50 8687 Konstantin Karagiannis

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HNO Praxis Eversten

Konstantin Karagiannis
Hals-Nasen-Ohrenarzt, HNO-Chirurgie, plastische Operationen

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