Belüftungsstörungen in den Ohren

Belüftungsstörungen in den Ohren können verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist eine Beeinträchtigung der Eustachischen Röhre, auch Ohrtrompete genannt. Die Eustachische Röhre ist ein schmaler Gang, der das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum verbindet und für den Druckausgleich im Ohr verantwortlich ist.

Wenn die Eustachische Röhre nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann es zu Belüftungsstörungen kommen. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel:

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    Entzündungen: Infektionen der oberen Atemwege, wie Erkältungen oder Sinusitis, können zu Schwellungen und Verengungen der Eustachischen Röhre führen, was die Belüftung des Mittelohrs beeinträchtigt.

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    Allergien: Allergische Reaktionen können ebenfalls Schwellungen und Verstopfungen in der Nase und im Rachenraum verursachen, die die Funktion der Eustachischen Röhre beeinflussen.

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    Anatomische Abweichungen: Manche Menschen haben von Natur aus eine enger oder abnorm geformte Eustachische Röhre, was zu Belüftungsproblemen führen kann.

Die Symptome einer Belüftungsstörung im Ohr können vielfältig sein. Dazu gehören:

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    Druckgefühl im Ohr: Ein häufiges Symptom ist das Gefühl von Druck oder einer verstopften Ohr.

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    Rauschen oder Klingeln im Ohr: Manche Menschen hören gelegentlich ein Rauschen oder Klingeln in ihren Ohren.

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    Schmerzen im Ohr: Belüftungsstörungen können zu Ohrenschmerzen führen, die von mild bis stark sein können.

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    Knackende oder klickende Geräusche: Beim Schlucken oder Gähnen kann es zu knackenden oder klickenden Geräuschen im Ohr kommen.

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    Hörminderung: In schweren Fällen kann eine Belüftungsstörung zu einer vorübergehenden Hörminderung auf dem betroffenen Ohr führen.

Die Behandlung von Belüftungsstörungen in den Ohren hängt von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Symptome ab. Hier sind einige mögliche Maßnahmen:

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    Konservatives Tubentraining: Durch gezielte Übungen und Manöver kann versucht werden, die Funktion der Eustachischen Röhre zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise das Schlucken, Kauen oder das Pusten mit zugehaltener Nase.

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    Nasensprays oder Nasentropfen: Bei einer Belüftungsstörung aufgrund von Nasenschwellungen oder Entzündungen können abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen helfen, die Schwellung zu reduzieren und die Belüftung der Ohren zu verbessern. Es ist wichtig, solche Medikamente nur nach Anweisung eines Arztes zu verwenden und nicht über einen längeren Zeitraum, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden.

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    Allergiemanagement: Wenn Allergien die Belüftungsstörung verursachen, kann die Behandlung der Allergie dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Dies kann die Verwendung von Antihistaminika, Nasensprays oder Allergenvermeidung umfassen.

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    Chirurgische Optionen: In einigen Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind oder die Belüftungsstörungen schwerwiegend sind, kann eine Operation erforderlich sein. Eine mögliche Option ist die minimal-invasive Ballondilatation der Eustachischen Röhre, bei der die Röhre geweitet wird, um den Luftstrom zu verbessern.

Ohrentropfen helfen nicht

Richtig, bei Belüftungsstörungen der Ohren helfen Ohrentropfen in der Regel nicht, da das Problem nicht im äußeren oder mittleren Ohr liegt, sondern in der Funktion der Eustachischen Röhre und dem Druckausgleich im Mittelohr.

Die Eustachische Röhre ist der schmale Gang, der das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum verbindet. Wenn diese Röhre nicht richtig funktioniert oder blockiert ist, kann die Luft nicht frei zwischen dem Mittelohr und der Umgebung zirkulieren, was zu einer Belüftungsstörung führt. Ohrentropfen können das Trommelfell nicht passieren und haben daher keinen direkten Einfluss auf die Funktion der Eustachischen Röhre.

Die Belüftungsstörung der Ohren hat oft ihren Ursprung in der Nase, da die Eustachische Röhre am Ende der Nase im Nasenrachen beginnt. Probleme wie Schwellungen, Entzündungen oder Blockaden in der Nase können die Funktion der Eustachischen Röhre beeinträchtigen und zu Belüftungsstörungen führen.

Um Belüftungsstörungen der Ohren zu behandeln, konzentriert sich die Therapie auf Maßnahmen, die darauf abzielen, die Funktion der Eustachischen Röhre zu verbessern und den Druckausgleich im Mittelohr zu ermöglichen. Dazu gehören konservative Ansätze wie Tubentraining, das Durchführen von speziellen Manövern zum Öffnen der Eustachischen Röhre, und die Behandlung von zugrunde liegenden Ursachen wie Nasenschwellungen oder Allergien.

Diagnostik

Bei der Diagnostik von Belüftungsstörungen der Ohren spielen verschiedene Untersuchungen eine Rolle, um die Ursache der Störung zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten.

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    Anamnese: Der Arzt wird eine ausführliche Krankengeschichte erheben, um Informationen über die Symptome, die Dauer der Beschwerden, eventuelle vorherige Infektionen oder Allergien sowie andere relevante Faktoren zu erhalten.

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    HNO-ärztliche Untersuchung: Die Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells mit einem Otoskop ermöglicht es dem Arzt, mögliche Komplikationen wie Trommelfellperforationen, Paukenergüsse oder Entzündungszeichen im Mittelohr festzustellen. Der Druckausgleich kann auch überprüft werden.

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    Mikroskopische Untersuchung: Eine detaillierte Betrachtung des Trommelfells unter einem Mikroskop gibt Aufschluss über seine Struktur und mögliche Abnormalitäten, die mit der Belüftungsstörung in Verbindung stehen können.

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    Endoskopie der Nase und des Nasenrachens: Durch die Verwendung eines Nasenendoskops kann der Arzt den Zustand der Nasenschleimhaut, der Nasennebenhöhlen und des Nasenrachens beurteilen. Dabei können Pathologien wie chronische Nasennebenhöhlenentzündungen oder Schleimhautentzündungen festgestellt werden, die die Funktion der Eustachischen Röhre beeinträchtigen können.

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    Differentialdiagnose: Es ist wichtig, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Zum Beispiel kann das Syndrom der klaffenden Tube ähnliche Symptome wie eine Belüftungsstörung aufweisen und sollte differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden.

In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein, um die genaue Ursache der Belüftungsstörung zu bestimmen. Dazu gehören möglicherweise Hörtests, Bildgebung (wie CT oder MRT) oder spezielle Tests wie die Druckmessung im Mittelohr.

Die Diagnose von Belüftungsstörungen der Ohren ist ein wichtiger Schritt, um die geeignete Behandlung zu planen. Ein erfahrener HNO-Arzt kann anhand der diagnostischen Ergebnisse eine individuelle Therapieempfehlung geben, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist.

Hörtests und Belüftungsmessungen

Hierzu gehören Hörtests und Belüftungsmessungen des Mittelohrs. Gelegentlich ist eine Sonographie der Nasennebenhöhlen notwendig, wenn sich in der Endoskopie Hinweise für eine chronische Sinusitis ergeben haben oder weiterführende Allergietest.

Wurden alle Befunde zusammengetragen kann entweder die Ursache behandelt werden oder es wurde keine offensichtliche Ursache der Belüftungsstörung gefunden, was bei Erwachsenen sehr häufig der Fall ist.

Therapie

Die Therapie von Belüftungsstörungen der Ohren konzentriert sich darauf, die Funktion der Eustachischen Röhre zu verbessern und den Druckausgleich im Mittelohr zu ermöglichen.

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    Druckausgleich: Das regelmäßige Durchführen von Druckausgleichsmanövern kann helfen, die Ohrtrompete zu öffnen und den Luftdruck im Mittelohr auszugleichen. Dies kann durch Schlucken, Gähnen oder Kauen erfolgen. Zu Beginn der Therapie kann empfohlen werden, alle 15 Minuten einen Druckausgleich durchzuführen und dies allmählich zu reduzieren, wenn sich die Symptome verbessern.

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    Nasenspülung: Eine regelmäßige Nasenspülung mit einer Kochsalzlösung oder einer Nasendusche kann dazu beitragen, die Nasenschleimhaut zu pflegen und Schwellungen zu reduzieren. Dies kann den Druckausgleich erleichtern und die Funktion der Eustachischen Röhre verbessern. Eine einfache Lösung besteht darin, einen Teelöffel Salz in einem halben Liter Wasser aufzulösen und dies für die Nasenspülung zu verwenden.

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    Lokale Kortisonsprays: In einigen Fällen kann ein HNO-Arzt die Verwendung von örtlich wirkenden Kortisonsprays empfehlen, um Entzündungen in der Nase und im Nasenrachenraum zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, Schwellungen zu verringern und die Belüftung der Ohren zu verbessern. Die Anwendung von Kortisonsprays sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

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    Vermeidung von irritierenden Substanzen: Es ist ratsam, irritierende Substanzen wie Rauch, starke Parfüme oder Chemikalien zu vermeiden, da sie die Nasenschleimhaut reizen und zu einer Verschlechterung der Belüftungsstörung führen können.

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    Behandlung von Begleiterkrankungen: Wenn die Belüftungsstörung aufgrund von Allergien, Nasennebenhöhlenentzündungen oder anderen Begleiterkrankungen auftritt, ist es wichtig, diese zugrunde liegenden Probleme zu behandeln. Dies kann die Verwendung von Antihistaminika, Allergietherapien oder anderen Medikamenten umfassen, die vom Arzt verschrieben werden.

Es ist wichtig, dass die Therapie unter ärztlicher Aufsicht erfolgt. Der HNO-Arzt kann die individuelle Situation bewerten, die geeigneten Maßnahmen empfehlen und den Therapieverlauf überwachen. In einigen Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind oder die Belüftungsstörung schwerwiegend ist, kann eine operative Behandlung erwogen werden, um die Eustachische Röhre zu erweitern oder zu reparieren.

Konservative Therapie (ohne Operation)

In vielen Fällen kann eine Heilung oder deutliche Verbesserung der Belüftungsstörungen der Ohren ohne Operation erreicht werden. Die Kombination aus Kochsalzspülungen der Nase, örtlichem Kortisonnasenspray und Tubentraining kann bei bis zu 70% der Patienten zu einer deutlichen Verbesserung oder Heilung der Mittelohrbelüftung führen. Dies wurde wissenschaftlich untersucht und statistisch signifikant belegt.

Bei konservativen Therapien, die nicht ansprechen, kann eine minimalinvasive operative Therapie namens Ballontuboplastie erwogen werden. Dieser Eingriff wird unter Narkose durchgeführt. Dabei wird ein Einführinstrument durch die Nase vor die Ohrtrompete geführt und ein kleiner Katheter in die Ohrtrompete eingeführt. Der Katheter wird mit Kochsalzlösung aufgepumpt, um den knorpeligen Anteil der Ohrtrompete zu dehnen und Verklebungen zwischen der Schleimhaut zu lösen. Nach der Operation kann der Patient für mehrere Tage einen Druck auf dem Ohr verspüren, da die Ohrtrompete als Reaktion auf den Katheter etwas anschwillt. Nach etwa einer Woche ist die Ohrtrompete in der Regel wieder funktionsfähig.

Operative Therapie – Ballontuboplastie

Die Ballontuboplastie oder das konservative Tubentraining können für Patienten in Frage kommen, die Druckgefühl oder Schmerzen in den Ohren haben, für Taucher mit Belüftungsstörungen der Ohren oder für Patienten, bei denen der Druckausgleich beim Fliegen nicht funktioniert oder die aufgrund von Belüftungsstörungen nicht mehr fliegen können.

Es ist wichtig, dass die Behandlung individuell auf den Patienten abgestimmt wird. Ein erfahrener HNO-Arzt kann die geeigneten Therapieoptionen empfehlen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und die Schwere der Belüftungsstörung des jeweiligen Patienten zugeschnitten sind.

Für wen kommt diese Therapie in Frage?

Sowohl die Ballontuboplastie, als auch das konservative Tubentraining, bietet sich für Patienten an, die Druckgefühl oder Schmerzen in den Ohren haben, für Taucher mit Belüftungsstörungen der Ohren, für Patienten, die beim Fliegen Druck auf dem Ohr haben oder schon nicht mehr fliegen können, da der Druckausgleich nicht funktioniert.

Das kann ich für Sie tun

Belüftungsstörungen der Ohren sind weit verbreitet und betreffen Menschen in jedem Lebensalter. Durch meine langjährige Erfahrung bin ich auf Belüftungsstörungen der Ohren spezialisiert und habe schon viele meiner Patienten wieder unter Wasser oder in ein Flugzeug gebracht.

Viele Piloten und Flugbegleiter wurden von mir behandelt und können wieder problemlos fliegen.

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Konstantin Karagiannis
Hals-Nasen-Ohrenarzt, HNO-Chirurgie, plastische Operationen

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