Nasenatmungsbehinderung durch vergrößerte Nasenmuscheln

Die operative Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln zur Verbesserung der Nasenatmung: Verödungstechnik (Radiofrequenz- bzw. bipolare Technik) gegenüber Laserconchotomie (laserchirurgische Verfahren) und resezierenden Verfahren.

Definition

Vergrößerte untere Nasenmuscheln sind häufig die Ursache für eine behinderte Passage des Atemstromes durch die Nase. Typischerweise werden die Beschwerden im Liegen schlimmer, da die Schleimhäute im Liegen stärker geschwollen sind als im Sitzen oder Gehen.

Verschwindet die Nasenatmungsbehinderung durch die Anwendung von abschwellenden Nasentropfen, so handelt es sich meist um ein Schwellungsproblem der Schleimhäute.

Durch die Vergrößerung der Nasenmuscheln kommt es zu einer Obstruktion / Verengung der Nase, sodass die Luft nur mit erhöhtem Widerstand durch die Nasenhaupthöhle strömen kann.

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Anatomie und Physiologie

Die Anatomie der Nasenmuscheln und ihre physiologische Funktion sind wichtige Aspekte für die Atmung und die Gesundheit der Atemwege.

Die Nasenmuscheln, auch Conchae genannt, sind knöcherne Strukturen in der Nasenhaupthöhle, die eine wichtige Rolle bei der Atmung und der Regulation des Luftstroms spielen. Es gibt drei paarig angelegte Nasenmuscheln: die unteren, mittleren und oberen Nasenmuscheln.

Anatomie:

  • 1

    Untere Nasenmuscheln: Sie sind die größten und am weitesten unten gelegenen Muscheln. Jede Seite der Nase hat eine untere Nasenmuschel. Sie sind mit Blutgefäßen durchzogen und haben eine reichhaltige Blutversorgung. Ihre Aufgabe besteht darin, die Luftströmung durch die Nasenhöhle zu regulieren und die eingeatmete Luft aufzuwärmen, zu befeuchten und zu filtern.

  • 2

    Mittlere Nasenmuscheln: Sie befinden sich oberhalb der unteren Nasenmuscheln. Die mittleren Nasenmuscheln sind kleiner als die unteren und spielen eine Rolle bei der Belüftung der Nasennebenhöhlen. Sie tragen dazu bei, die Luft in den Nasennebenhöhlen zirkulieren zu lassen und den Druckausgleich zu ermöglichen.

  • 3

    Obere Nasenmuscheln: Sie sind die kleinste und oberste Schicht der Nasenmuscheln. Sie haben eine weniger ausgeprägte Funktion bei der Atemregulation als die unteren und mittleren Muscheln.

Physiologie:

Die Nasenmuscheln spielen eine wichtige Rolle bei der Filterung, Befeuchtung und Erwärmung der eingeatmeten Luft. Bei einer normalen Atmung werden die Muscheln durchblutet und schwellen an, wodurch der Luftstrom in der Nase verengt wird. Dies erhöht die Kontaktfläche zwischen der eingeatmeten Luft und der Nasenschleimhaut, was zu einer effizienten Befeuchtung und Erwärmung der Luft führt. Gleichzeitig werden größere Partikel in der Luft durch die Schleimhaut und die Zilien, mikroskopisch kleine Härchen in den Atemwegen, gefiltert.

Der Zustand der Nasenmuscheln kann sich je nach verschiedenen Faktoren wie Allergien, Infektionen oder anderen entzündlichen Erkrankungen ändern. Bei einer Entzündung oder Schwellung der Nasenschleimhaut können die Nasenmuscheln größer werden und die Nasenatmung erschweren, was zu Symptomen wie einer verstopfter Nase, Nasenausfluss, Nasenatmungsbehinderung und verminderter Geruchsempfindung führen.

Die richtige Funktion der Nasenmuscheln und eine ausreichende Nasenatmung sind wichtig für die optimale Atmung, die Befeuchtung und Erwärmung der eingeatmeten Luft sowie den Schutz der Atemwege vor Staub, Allergenen und anderen Partikeln. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Problemen mit den Nasenmuscheln sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt konsultiert werden, um die Ursache abzuklären und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Eine optimale Schwellung der Nasenmuscheln ist wichtig, um die Luft zu erwärmen, zu befeuchten und zu filtern. Wenn die Nasenmuscheln immer maximal geschwollen sind, kann dies zu wiederkehrenden Halsinfektionen führen, da die Luft nicht ausreichend erwärmt und befeuchtet wird. Andererseits kann eine zu starke Schwellung der Nasenmuscheln dazu führen, dass man auf Mundatmung angewiesen ist, was ebenfalls zu Problemen führen kann.

Die Balance zwischen der Schwellung der Nasenmuscheln und dem Luftstrom durch die Nase ist wichtig, um eine optimale Funktion der Atemwege aufrechtzuerhalten und Beschwerden zu vermeiden.

Ursachen

Bei geschwollenen unteren Nasenmuscheln können verschiedene Ursachen vorliegen, darunter:

  • 1

    Allergien: Allergische Reaktionen auf Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder andere allergene Substanzen können zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut und der unteren Nasenmuscheln führen.

  • 2

    Chronische Sinusitis: Eine anhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen kann zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut und der Nasenmuscheln führen.

  • 3

    Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können zu einer erhöhten Durchblutung der Nasenschleimhaut und zu einer Schwellung der Nasenmuscheln führen, was als Schwangerschaftsrhinitis bezeichnet wird.

  • 4

    Nahrungsmittel- und Medikamentenunverträglichkeit: Bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente können allergische Reaktionen auslösen und zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut führen.

  • 5

    Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige Medikamente, wie bestimmte Blutdrucksenker oder Psychopharmaka, können als Nebenwirkung eine Schwellung der Nasenschleimhaut verursachen.

  • 6

    Trockene Wohn- und Arbeitsbereiche: Eine zu trockene Umgebung, insbesondere in klimatisierten Räumen, kann zu einer Austrocknung der Nasenschleimhaut führen und eine Schwellung der Nasenmuscheln begünstigen.

Diagnostik

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese und eine klinische Untersuchung der Nase. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann mit einem Spekulum oder einem Lupenendoskop in die Nase schauen und die geschwollenen unteren Nasenmuscheln erkennen. Eine Nasenspiegelung kann auch Anomalien wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand aufdecken, die zu einer Behinderung der Nasenatmung führen kann.

Zusätzlich können eine endoskopische Untersuchung der Nase und eine sonographische Untersuchung der Nasennebenhöhlen durchgeführt werden, um eine chronische Sinusitis als mögliche Ursache zu identifizieren. Ein Allergietest kann durchgeführt werden, um eine allergische Reaktion als Ursache auszuschließen oder zu bestätigen.

Wenn keine medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten für die geschwollenen unteren Nasenmuscheln gefunden werden oder diese nicht ausreichend wirksam sind, kann eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. Bei dieser Operation werden die unteren Nasenmuscheln verkleinert, um die Nasenatmung zu verbessern und die behinderte Luftpassage zu behandeln.

Therapie

Bei geschwollenen unteren Nasenmuscheln gibt es sowohl konservative als auch operative Therapieoptionen:

Konservativ (ohne Operation)

  • 1

    Die regelmäßige Anwendung von Nasenspülungen mit Kochsalzlösung hilft, die Schleimhaut zu pflegen, zu befeuchten und von Viren, Bakterien und Allergenen zu reinigen.

  • 2

    Die Verwendung von örtlich wirkenden Kortison-Nasensprays über einen Zeitraum von ca. 6 Wochen kann Entzündungen reduzieren und Schwellungen der Nasenschleimhaut lindern.

  • 3

    Bei einer medikamentenbedingten Schwellung der Nasenschleimhaut sollte eine Entwöhnung von abschwellenden Nasentropfen angestrebt werden. Dies kann durch die regelmäßige Anwendung von Nasenspülungen und Kortison-Nasensprays erreicht werden.

Wenn konservative Therapien nicht ausreichend wirksam sind oder keine Ursachen für die Schwellung der unteren Nasenmuscheln gefunden werden, kann eine operative Verkleinerung der Nasenmuscheln in Betracht gezogen werden.

Operative Therapie

  • 1

    Verschiedene operative Verfahren stehen zur Verfügung, wie die laserchirurgische Verkleinerung (Laser-Conchotomie), bei der die Oberfläche der Nasenmuschel thermisch geschädigt wird, die chirurgische Kappung der Nasenmuschel oder die Radiofrequenz-Chirurgie, bei der eine Elektrode zur Verödung des Gewebes verwendet wird.

  • 2

    Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile, und die Wahl des geeigneten Verfahrens sollte individuell unter Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse und der Expertise des behandelnden Arztes getroffen werden.

  • 3

    Die meisten Untersuchungen zeigen, dass die verschiedenen Verfahren ähnlich wirksam sind, aber die Radiofrequenz-Chirurgie und die laserchirurgischen Verfahren sind in der Regel weniger invasiv als die chirurgische Kappung der Nasenmuschel.

Eine operative Therapie der unteren Nasenmuscheln ist als letzte Alternative zu betrachten, nachdem konservative Therapien erschöpft wurden. Eine gründliche Diagnosestellung und eine individuelle Behandlungsplanung sind entscheidend, um die bestmögliche Therapieoption für den Patienten zu wählen.

Ablauf

Die Radiofrequenz-Conchotomie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln. Der Ablauf des Verfahrens umfasst in der Regel folgende Schritte:

  • 1

    Betäubung: Zunächst wird die Nase des Patienten lokal betäubt. Dies erfolgt durch die Platzierung eines langen Tupfers mit örtlichem Betäubungsmittel in die Nase für etwa 15-20 Minuten. Dadurch wird die Nasenschleimhaut taub, und in der Regel werden auch die vorderen Schneidezähne und der Gaumen betäubt.

  • 2

    Injektion des Betäubungsmittels: Anschließend wird ein örtliches Betäubungsmittel in die unteren Nasenmuscheln gespritzt, um eine sichere Schmerzfreiheit während der Operation zu gewährleisten. Der Einstich wird aufgrund der bereits betäubten Oberflächenschleimhaut normalerweise nicht mehr gespürt.

  • 3

    Durchführung der Operation: Die eigentliche Operation dauert nur wenige Minuten. Mit Hilfe einer speziellen Elektrode wird an mehreren Stellen in die Schleimhaut der unteren Nasenmuscheln eingestochen und für etwa 15 Sekunden Strom appliziert. Durch die Anwendung der Radiofrequenzenergie schrumpft die Nasenmuschel und der Schwellkörper wird verödet und vernarbt.

Nachteile der operativen Verfahren zur Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln sind unter anderem:

  • 1

    Unzureichender Effekt: In einigen Fällen kann es vorkommen, dass nicht genügend Gewebe verödet wird und der gewünschte Effekt nicht erreicht wird. In solchen Fällen kann es erforderlich sein, die Prozedur nach 3 Monaten zu wiederholen. Bei Vorliegen einer chronischen Sinusitis oder einer Allergie reicht die alleinige chirurgische Therapie der Nasenmuscheln möglicherweise nicht aus.

  • 2

    Langfristige Wirksamkeit: Bei vielen Patienten tritt nach 5-10 Jahren eine erneute Vergrößerung der unteren Nasenmuscheln auf. In solchen Fällen kann das Verfahren erneut durchgeführt werden. Die Radiofrequenz-Conchotomie ist ein schonendes Verfahren, und daher stellt die Wiederholung der Behandlung in der Regel kein größeres Problem dar.

Die individuelle Reaktion auf die Operation kann von Patient zu Patient variieren und somit die Wirksamkeit und Haltbarkeit der Ergebnisse unterschiedlich sein. Eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den langfristigen Erfolg der Behandlung zu gewährleisten.

Für wen kommt diese Therapie infrage?

Die operative Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln kommt für jeden Patienten infrage, der eine einigermaßen gerade Nasenscheidewand hat, nicht vornehmlich an ganzjährigen Allergien leidet und nicht an einer chronischen Sinusitis leidet. Dann handelt es sich um ein minimal-invasives, elegantes und schnelles Verfahren, das zu minimalem postoperativen Leidensdruck führt. Die Nase fühlt sich nach diesem Eingriff in der Regel für eine Woche geschwollen an, als hätte man einen leichten Schnupfen. Nach einer Woche werden die Krusten auf der Nasenschleimhaut entfernt und häufig ist die Behandlung damit abgeschlossen. In Einzelfällen ist eine weitere Nachsorge für 2 – 3 Wochen notwendig.

Das kann ich für Sie tun

Wenn Sie an einer Nasenatmungsbehinderung oder einer Obstruktion der Nase leiden, so vereinbaren Sie einen Termin in meiner Praxis. Lassen Sie sich untersuchen, ob Sie für dieses elegante Verfahren infrage kommen. Wir werden dann für Sie die Kostenübernahme durch Ihre Kasse im Vorfeld abklären.

Die Beschwerden nach dem Eingriff sind minimal und der Effekt ist äußerst positiv.

Terminvereinbarung +49 441 508687

Konstantin Karagiannis
FA für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Kontaktdaten

HNO Praxis Eversten

Konstantin Karagiannis
Hals-Nasen-Ohrenarzt, HNO-Chirurgie, plastische Operationen

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