Allergien

Bei allergischen Beschwerden handelt es sich um eine überschießende / fehlgeleitete Antwort des Immunsystems auf harmlose Stoffe.

In der Folge spreche ich über Definitionen, unterschiedliche Ansätze der Diagnostik und Untersuchungsmethoden, die zur individuellen Einstellung einer symptomlindernden Therapie führen und in vielen Fällen eine Symptomfreiheit mit sich bringen.

Allergien_Katzenhaare

Katzenhaare

Allergien_Hundehaare

Hundehaare

Allergien_Gräser

Gräser

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Pollen

Allergien_Bäume

Bäume

Allergien_Wiesenblumen

Wiesenblumen

Allergien_Getreide

Getreide

Allergien_Insektenstich

Insektenstiche

Definition

Eine Allergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen, die als Allergene bezeichnet werden. Im HNO-Bereich handelt es sich bei Allergenen in der Regel um Eiweißstrukturen wie Gräserpollen, Baumpollen, Bestandteile des Hausstaubs und der Hausstaubmilbe, Insektengifte und andere ähnliche Stoffe.

Eine Allergie entwickelt sich nach erstmaligem Kontakt mit einem bestimmten Allergen. Dabei wird das Immunsystem sensibilisiert und entwickelt eine spezifische Immunantwort. Bei einer späteren erneuten Exposition gegenüber dem Allergen reagiert das Immunsystem überempfindlich und es kommt zu einer überschießenden Immunreaktion.

Im Allgemeinen bildet das Immunsystem bei einer normalen Immunantwort Antikörper vom Typ IgG. Dies entspricht der regulären Immunantwort auf körperfremde Substanzen. Bei Menschen mit Allergien entwickelt sich jedoch eine abnormale Reaktion, bei der der Körper spezifisch IgE-Antikörper gegen das Allergen produziert. Bei erneutmn Kontakt mit dem Allergen binden sich die IgE-Antikörper an Mastzellen und Basophile, was zu einer Freisetzung von entzündlichen Substanzen wie Histamin führt. Dies wiederum führt zu den typischen allergischen Symptomen.

Nicht jeder Mensch reagiert allergisch auf die gleichen Substanzen, und nicht jeder, der mit einem Allergen in Kontakt kommt, entwickelt zwangsläufig eine Allergie. Die Entwicklung einer Allergie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen genetischen Veranlagung und der Häufigkeit und Intensität des Kontakts mit dem Allergen.

Die Behandlung von Allergien umfasst die Vermeidung des Allergens, die Verwendung von Medikamenten zur Linderung der Symptome (z. B. Antihistaminika) und in einigen Fällen eine spezifische Immuntherapie, um das Immunsystem langfristig zu modulieren und die allergische Reaktion zu reduzieren.

Ein erfahrener Allergologe kann bei der Diagnose und Behandlung von Allergien helfen.

Typen von Allergien

Die verschiedenen Typen von Allergien werden anhand der zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen klassifiziert.

  • 1

    Typ I Allergien (Sofort-Typ): Typ I Allergien, auch bekannt als Soforttyp-Allergien, werden durch eine IgE-vermittelte Reaktion ausgelöst. IgE-Antikörper binden an Mastzellen und Basophile, die bei erneutem Kontakt mit dem Allergen entzündliche Substanzen freisetzen, wie z.B. Histamin. Typische Symptome sind Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen, Atembeschwerden und Anaphylaxie. Heuschnupfen und allergisches Asthma gehören zu den Sofort-Typ-Allergien.

  • 2

    Typ II Allergien: Typ II Allergien werden durch IgG- oder IgM-Antikörper vermittelt, die an körpereigene Zellen oder Gewebe binden und eine Immunreaktion auslösen. Dies kann bei Bluttransfusionen oder bei einer inkompatiblen Blutgruppe während der Schwangerschaft auftreten. Diese Art von Reaktion kann zu Zerstörung der Zellen, Gewebeschädigung und Entzündungen führen.

  • 3

    Typ III Allergien: Bei Typ III Allergien binden IgG- oder IgM-Antikörper an lösliche Antigene, wodurch Immunkomplexe gebildet werden. Diese Immunkomplexe können sich in verschiedenen Geweben ablagern und Entzündungsreaktionen auslösen. Typ III Allergien können zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis auftreten.

  • 4

    Typ IV Allergien (Zellvermittelte Allergien): Typ IV Allergien, auch bekannt als verzögerte Typ-Überempfindlichkeitsreaktionen oder zellvermittelte Allergien, werden von T-Lymphozyten vermittelt. Bei dieser Reaktion werden nach dem Kontakt mit dem Allergen entzündliche Zytokine freigesetzt, was zu einer verzögerten Immunreaktion führt. Kontaktallergien, wie Reaktionen auf Nickel in Schmuck oder bestimmte Hautpflegeprodukte, sind Beispiele für Typ IV Allergien. Die Symptome können innerhalb von 24-72 Stunden nach dem Allergenkontakt auftreten und umfassen Hautausschläge, Rötungen und Juckreiz.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Klassifizierung ein vereinfachtes Bild der komplexen allergischen Reaktionen darstellt. Einzelne Allergien können auch Mischformen oder Überlappungen verschiedener Typen aufweisen. Bei Verdacht auf eine Allergie ist es ratsam, einen Facharzt aufzusuchen, der eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen kann.

Wenige Sekunden bis zur Immunreaktion

Typ I Allergien, auch bekannt als Sofort-Typ-Allergien oder IgE-vermittelte Allergien, sind eine Art von allergischen Reaktionen, bei denen das Immunsystem sehr schnell und heftig auf ein bestimmtes Allergen reagiert. Diese Reaktion tritt innerhalb von Sekunden bis zu 30 Minuten nach der Exposition gegenüber dem Allergen auf.

Bei Typ I Allergien können verschiedene Symptome auftreten, abhängig davon, wo die Immunreaktion stattfindet. Wenn die Reaktion in der Nase und den Augen auftritt, spricht man typischerweise von Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis. Die Symptome umfassen Niesen, laufende Nase, juckende und tränende Augen, verstopfte Nase und Rötung der Augen.

Wenn die Immunreaktion in den Atemwegen, insbesondere in der Lunge, stattfindet, spricht man von allergischem Asthma. Dies kann zu Atembeschwerden, Husten, Keuchen und Engegefühl in der Brust führen.

Allergien

Hautreaktionen sind ebenfalls häufig bei Typ I Allergien. Patienten mit Neurodermitis leiden häufig unter solchen Hautsymptomen. Eine häufig beobachtete Reaktion ist die Urtikaria, auch bekannt als Nesselsucht. Dabei kommt es zu Schwellungen und Rötungen der Haut, begleitet von juckenden Quaddeln, die oft einen weißen Hof aufweisen.

In schweren Fällen kann eine Typ I Allergie zu einer anaphylaktischen Reaktion führen. Dies ist eine lebensbedrohliche Reaktion, die den gesamten Körper betrifft. Sie kann bei bestimmten Insektengiftallergien auftreten, aber auch durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel, die Einnahme von Medikamenten oder den Kontakt mit anderen Allergenen ausgelöst werden. Anaphylaktische Reaktionen können Symptome wie plötzliche Schweißausbrüche, generalisierte Rötungen am ganzen Körper, einen starken Blutdruckabfall, schwerwiegende Atemprobleme bis hin zum Herz-Kreislauf-Versagen und sogar zum Tod des Betroffenen verursachen. Diese Reaktionen sind äußerst gefährlich und erfordern sofortige medizinische Hilfe.

Es ist wichtig, Typ I Allergien ernst zu nehmen und bei entsprechenden Symptomen einen Arzt aufzusuchen. Ein Allergietest kann helfen, die spezifischen Allergene zu identifizieren, die die Reaktion auslösen, und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Symptome zu kontrollieren und schwere Reaktionen zu verhindern. Die Behandlung von Typ I Allergien umfasst in der Regel die Vermeidung des Allergens, die medikamentöse Behandlung der Symptome (z. B. Antihistaminika) und in einigen Fällen eine Immuntherapie, um die allergische Reaktion langfristig zu reduzieren.

Formen von Allergien

Insektenallergien

Eine Insektenstichallergie ist eine spezifische Art von allergischer Reaktion, die als Sofort-Typ-Allergie (Typ I Allergie) klassifiziert wird. Bei Menschen mit dieser Allergie führt der Stich eines Insekts wie einer Biene, Wespe oder Hornisse zu einer überschießenden Immunantwort.

Die Symptome einer Insektenstichallergie können von leichten lokalen Reaktionen bis hin zu schweren systemischen Reaktionen variieren. Bei einer normalen Reaktion auf einen Insektenstich tritt eine lokale Schwellung und Rötung auf, begleitet von Schmerzen und Juckreiz an der Einstichstelle. Bei einer allergischen Reaktion kann es zu einer stärkeren Schwellung, Rötung und Juckreiz kommen, die sich über einen größeren Bereich ausbreiten können.

In einigen Fällen kann es zu einer schweren allergischen Reaktion kommen, die als anaphylaktischer Schock bezeichnet wird. Dies ist eine lebensbedrohliche Reaktion, die binnen Minuten den gesamten Körper betrifft und Symptome wie Atembeschwerden, Schwindel, niedriger Blutdruck, Hautausschlag, Übelkeit und Erbrechen, Bewusstlosigkeit und sogar Herz-Kreislauf-Versagen verursachen kann.

Menschen, die wissen, dass sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Stiche zu vermeiden. Dazu gehören das Tragen von Schutzkleidung im Freien, das Vermeiden von parfümierten Produkten, die Insekten anziehen können, und das Aufrechterhalten einer sicheren Entfernung von Insektennestern. In einigen Fällen kann eine spezifische Immuntherapie, auch als Hyposensibilisierung bekannt, empfohlen werden, um das Immunsystem allmählich gegenüber den allergieauslösenden Insektengiften zu desensibilisieren.

Heuschnupfen

Heuschnupfen, auch bekannt als allergische Rhinitis, ist eine der häufigsten Formen von Allergien. Es handelt sich um eine Entzündungsreaktion der Nasenschleimhaut auf Allergene wie Pollen, Milben oder Tierhaare. Die Prävalenz von Heuschnupfen liegt in Deutschland bei etwa 37% und tritt in allen Altersgruppen auf.

Die Symptome von Heuschnupfen umfassen typischerweise eine laufende Nase, Niesen, juckende und tränende Augen, Nasenverstopfung und möglicherweise Juckreiz im Rachenbereich. Die Schwere der Symptome kann von Person zu Person variieren und kann von milden Beschwerden bis hin zu erheblichen Beeinträchtigungen des täglichen Lebens reichen.

Die Symptome von Heuschnupfen treten in der Regel saisonal auf, abhängig von den allergieauslösenden Pollen. Frühblüher wie Erle, Hasel und Birke können bereits im Winter und im Frühling Symptome verursachen, während Gräserpollen im Sommer zu Beschwerden führen können. Aufgrund der klimatischen Veränderungen in der letzten 10 Jahren zeigt sich jedoch zunehmend, dass ein Pollenflug mittlerweile in unterschiedlicher Intensität nahezu das ganze Jahr über zu beobachten ist. Der Begriff einer saisonalen Allergie sollte somit überdacht werden.

Milben und Schimmelpilze können das ganze Jahr über Symptome auslösen. Man bezeichnet diese Formen der Allergie als sogenannte ganzjährige oder perineale Allergien.

Kreuzallergien

Kreuzallergien treten auf, wenn eine Person allergisch auf ähnliche Proteine reagiert, die in verschiedenen Substanzen vorkommen können. Zum Beispiel können Menschen mit einer Birkenpollenallergie eine Kreuzreaktion auf bestimmte Nahrungsmittel wie Äpfel, Birnen oder Nüsse haben. Diese Kreuzallergien können Symptome wie Kribbeln im Mund, Juckreiz, Schwellungen oder sogar schwerwiegende allergische Reaktionen hervorrufen.

Es ist wichtig, dass Menschen mit Verdacht auf eine Insektenstichallergie oder Heuschnupfen einen allergologisch tätigen Arzt aufsuchen, um eine korrekte Diagnose zu erhalten und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Je nach Schwere der Allergie können Maßnahmen wie Meidung von Allergenen, Medikamente zur Symptomkontrolle und gegebenenfalls eine spezifische Immuntherapie empfohlen werden.

Diagnostik von Allergien

Um Allergien zu identifizieren und ihre Auslöser zu bestimmen werden verschiedene spezifische Tests durchgeführt:

  • 1

    Hauttest (Pricktest): Die gängigste Methode zur Allergiediagnostik sind Hauttests. Dabei werden kleine Mengen der vermuteten Allergene auf die Haut aufgetragen und mit einer winzigen Nadel oder einem Stichel oberflächlich in die Haut eingebracht. Bei einer allergischen Reaktion bildet sich eine lokale Rötung, Schwellung oder Quaddel. Hauttests können sowohl auf der Rückseite (Prick-Test) als auch auf dem Unterarm (Intrakutantest) durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieses Tests sind jedoch nur eingeschränkt verwertbar.

  • 2

    Bluttests (RAST): Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um das Vorhandensein spezifischer Antikörper im Blut zu bestimmen. Der häufigste Bluttest ist der IgE-Antikörper-Test, der auf spezifische Allergene abzielt. Dieser Test kann helfen, Allergien zu identifizieren und das Ausmaß der Sensibilisierung gegenüber bestimmten Allergenen festzustellen. Die Aussagekraft dieses Tests ist seh hoch.

  • 3

    Provokationstests: In einigen Fällen kann ein Provokationstest durchgeführt werden, bei dem der Patient unter ärztlicher Aufsicht dem vermuteten Allergen ausgesetzt wird, um eine Reaktion auszulösen. Diese Tests werden in kontrollierten Umgebungen durchgeführt, um allergische Reaktionen zu überwachen und gegebenenfalls sofortige medizinische Hilfe leisten zu können.

Allergietestung

Zusätzlich zu diesen Tests kann es in einigen Fällen erforderlich sein, weitere spezifische Tests durchzuführen, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen oder zu bestätigen.

Die Diagnose von Allergien erfordert in der Regel eine umfassende Bewertung der Symptome, der Krankengeschichte und der Testergebnisse. Ein erfahrener allergologisch tätiger Arzt oder HNO-Arzt kann die Ergebnisse interpretieren und eine individuelle Behandlungsstrategie entwickeln, die auf den spezifischen Allergien und Bedürfnissen des Patienten basiert.

Untersuchungen

Die HNO-ärztliche Untersuchung und die allergologische Diagnostik spielen eine wichtige Rolle bei der Abklärung von Allergien.

  • 1

    HNO-ärztliche Untersuchung: Der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch, bei der er die Nasenschleimhaut, die Nebenhöhlen und möglicherweise die Augen auf Anzeichen von Entzündungen, Rötungen oder Schwellungen untersucht. Eine Endoskopie der Nase kann verwendet werden, um die Reaktion der Schleimhäute zu beobachten und eine mögliche chronische Sinusitis auszuschließen.

  • 2

    Ultraschall der Nasennebenhöhlen: Bei Verdacht auf eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen kann ein Ultraschall durchgeführt werden, um weitere Informationen über den Zustand der Nebenhöhlen zu erhalten.

  • 3

    Pricktest: Der Pricktest ist eine gängige Methode zur allergologischen Diagnostik. Dabei werden kleine Mengen standardisierter Allergenlösungen auf die Haut aufgetragen und mit einer feinen Nadel oder einem Stichel oberflächlich in die Haut eingestochen. Nach einer Wartezeit von etwa 15 Minuten werden die Reaktionen auf die Allergene abgelesen. Eine Kontrollreaktion mit Histamin (positiv) und Kochsalzlösung (negativ) wird ebenfalls durchgeführt, um die Sensibilität der Haut zu überprüfen.

  • 4

    Bluttest (RAST): Ein Bluttest kann durchgeführt werden, um das Vorhandensein spezifischer IgE-Antikörper im Blut zu bestimmen. Dabei werden Blutproben entnommen und auf verschiedene Allergene getestet. Ein erhöhter IgE-Titer weist auf eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Allergenen hin.

  • 5

    Provokationstests: In einigen Fällen kann eine Provokationstestung erforderlich sein, um allergische Reaktionen zu bestätigen. Dabei wird das vermutete Allergen in die Nase oder in die Bindehaut eingebracht, und der Patient wird unter ärztlicher Aufsicht überwacht, um allergische Symptome zu beobachten. Diese Tests werden unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt und erfordern eine enge Überwachung und gegebenenfalls sofortige medizinische Hilfe.

Die Auswahl der spezifischen Untersuchungen und Tests hängt von den individuellen Symptomen, der Krankengeschichte und dem Verdacht auf bestimmte Allergene ab. Ein erfahrener allergologisch tätiger Arzt oder HNO-Arzt kann die Ergebnisse interpretieren und eine genaue Diagnose stellen, um eine geeignete Behandlung zu planen. Es ist wichtig, dass diese Untersuchungen von einem Facharzt durchgeführt werden, um eine korrekte Diagnose und eine individuelle Therapie zu gewährleisten.

Therapie der Allergie

Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist eine Langzeitbehandlung, bei der der Körper allmählich an das Allergen gewöhnt wird, auf das er allergisch reagiert. Dadurch wird das Immunsystem weniger empfindlich gegenüber dem Allergen und die allergischen Reaktionen werden reduziert. Die SIT kann in Form von Injektionen (subkutan) oder Tropfen/Tabletten (sublingual) verabreicht werden.

Die SIT wird individuell an die spezifische Allergie des Patienten angepasst und erfordert eine sorgfältige Überwachung durch einen erfahrenen allergologisch tätigen Arzt. Die Behandlung dauert in der Regel mehrere Jahre. Erste Fortschritte können erst nach einigen Monaten bemerkt werden.

Die SIT ist besonders wirksam bei der Behandlung von Allergien gegen Insektengifte, Pollen, Milben und Tierallergenen. Sie kann auch bei bestimmten Nahrungsmittelallergien eingesetzt werden, obwohl hier die Wirksamkeit nicht so gut etabliert ist.

Die SIT kann auch bei Kindern angewendet werden, sollte jedoch unter besonderer ärztlicher Überwachung erfolgen. Sie kann dazu beitragen, dass sich allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale nicht weiterentwickeln oder verschlimmern.

Neben der spezifischen Immuntherapie gibt es auch andere Behandlungsoptionen, die bei Allergien eingesetzt werden können. Dazu gehören:

  • 1

    Allergenvermeidung: Das Vermeiden des Allergens kann dazu beitragen, allergische Reaktionen zu reduzieren. Dies kann beispielsweise den Einsatz von Allergenbarrieren im Bett (z.B. spezielle Matratzen- und Kissenbezüge bei Hausstaubmilbenallergie) oder den Aufenthalt in allergenarmen Umgebungen beinhalten.

  • 2

    Symptomatische Medikamente: Zur Linderung der Symptome können Antihistaminika, Nasensprays mit Kortikosteroiden, abschwellende Nasentropfen oder Augentropfen eingesetzt werden. Diese Medikamente lindern vorübergehend die Beschwerden, haben jedoch keine Auswirkungen auf die zugrunde liegende allergische Reaktion.

  • 3

    Notfallmedikamente: Bei schweren allergischen Reaktionen wie anaphylaktischem Schock kann die Verwendung von Notfallmedikamenten wie Epinephrin (Adrenalin) erforderlich sein. Diese sollten nur unter ärztlicher Anleitung verwendet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Therapie einer Allergie individuell angepasst werden muss und in enger Zusammenarbeit mit einem erfahrenen allergologisch tätigen Arzt erfolgen sollte. Die Wahl der Therapie hängt von der Art und Schwere der Allergie, den Symptomen des Patienten, dem Alter und anderen individuellen Faktoren ab.

Chancen

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Allergien haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, und die Chancen auf Symptomreduktion oder sogar Heilung sind vielversprechend. Insbesondere die spezifische Immuntherapie (SIT) hat sich als wirksame Langzeitbehandlung erwiesen.

Bei Insektenstichallergien besteht eine gute Chance auf Heilung durch die SIT. Bei Pollenallergien und Milbenallergien kann in der Regel eine deutliche Reduktion der Symptome erreicht werden, und bei etwa jedem fünften Patienten kann sogar eine Heilung der Allergie erzielt werden.

Die spezifische Immuntherapie (SIT) beinhaltet die schrittweise Gewöhnung des Körpers an das Allergen. Dies kann durch subkutane Injektionen oder sublinguale Tropfen/Tabletten erfolgen. Bei der Injektionstherapie erfolgt eine allmähliche Steigerung der Allergendosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Nach Erreichen der Voll- oder Erhaltungsdosis wird die Behandlung in der Regel monatlich fortgesetzt, für eine Dauer von mindestens 3 Jahren.

Die Sublingualtherapie bietet eine Alternative zur Injektionstherapie und kann für Patienten mit Angst vor Spritzen oder starken Reaktionen auf die Injektion geeignet sein. Hierbei wird das Allergen täglich in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge gegeben. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Therapieform, aufgrund der Dauer von bis zu 5 Jahren und des täglichen Einsatzes, in der Regel durch den Anwender nicht bis zum Ende durchgeführt wird.

Studien haben gezeigt, dass die SIT eine durchschnittliche Reduktion der Beschwerden um 74% bewirken kann und der Bedarf an symptomatischen Medikamenten bei Patienten, die eine SIT erhalten, deutlich gesenkt wird.

Die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich, und die Anzahl der Tage mit starken Allergiesymptomen nimmt deutlich ab.

World Health Organisation (WHO)

Die spezifische Immuntherapie (SIT) wird von der World Health Organisation (WHO) dringend empfohlen und von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen. Sie kann die Entwicklung neuer Allergien verhindern und das Risiko eines allergischen Asthmas reduzieren.

Eine SIT wird individuell angepasst werden muss und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden muss. Ein erfahrener allergologisch tätiger Arzt kann die Behandlung planen und überwachen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Eine gut verträgliche Therapie

Richtig angewendet und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, ist die spezifische Immuntherapie eine wirksame und gut verträgliche Therapieoption für Allergien. Sie zielt nicht nur darauf ab, die Symptome zu lindern, sondern kann auch eine Heilung der Allergie ermöglichen.

Die Auswahl des richtigen Allergens für die Behandlung und die Überprüfung der allergischen Reaktionen sind entscheidend, um die Wirksamkeit der Therapie sicherzustellen. Ein erfahrener Allergologe kann die Krankengeschichte des Patienten sorgfältig bewerten und die geeigneten Allergene für die spezifische Immuntherapie bestimmen.

Darüber hinaus ist es wichtig, das richtige Therapieschema für den individuellen Patienten zu finden. Die Dosierung und Dauer der Behandlung können je nach Schwere der Allergie, dem Ansprechen des Patienten und anderen Faktoren variieren. Ein erfahrener Allergologe kann die Therapie entsprechend anpassen und den Fortschritt des Patienten überwachen.

Die spezifische Immuntherapie hat in Studien gezeigt, dass sie gut verträglich ist und nur selten schwerwiegende Nebenwirkungen verursacht. In einigen Fällen kann es zu vorübergehenden lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle kommen, aber diese sind in der Regel mild und gehen von selbst zurück.

Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifische Immuntherapie eine Langzeitbehandlung ist und Geduld erfordert. Die ersten Ergebnisse können erst nach einigen Monaten sichtbar werden, und die Behandlung dauert in der Regel mehrere Jahre. Eine konsequente Durchführung der Therapie gemäß den Anweisungen des Arztes ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die spezifische Immuntherapie eine gute und gut verträgliche Therapieoption für Allergien ist, die dazu beitragen kann, die Symptome zu reduzieren oder sogar eine Heilung der Allergie zu erreichen. Eine enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Allergologen ist jedoch unerlässlich, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Das kann ich für Sie tun

Durch meine langjährige Erfahrung und konsequenten Fortbildung in allergologischen Bereichen bin ich in der Lage das gesamte Feld der Allergiediagnostik und Therapie für sie abzudecken. Eine individuelle Beratung und Einleitung der passenden diagnostischen Mittel sowie moderner Therapieverfahren sind bei uns Standard und unabhängig vom Versicherungsstatus.

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Konstantin Karagiannis
Hals-Nasen-Ohrenarzt, HNO-Chirurgie, plastische Operationen

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